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Behandlung von Angstpatienten
Einfühlungsvermögen benötigt

Sie ist weit verbreitet und sowohl junge als auch ältere Patienten haben mit ihr zu kämpfen. Die Rede ist von der Angst vorm Zahnarzt. Während nur ein geringer Prozentsatz der Patienten unter einer echten Zahnbehandlungsphobie leidet, ist die leichte bis mittelschwere Zahnarztangst stark vertreten. Und genau für diese Patienten gibt es einige Möglichkeiten, die Angst zu bekämpfen und den Behandlungstermin entspannter anzugehen.


Inhaltsverzeichnis

» Leichte Zahnarztangst
» Schwere Zahnarztangst
» Passenden Zahnarzt finden

Behandlungsmöglichkeiten bei leichter Zahnarztangst

Die Behandlung von Angstpatienten mit einer leichten Zahnarztangst ist in der Regel gut zu bewerkstelligen und sollte nicht aufgeschoben werden, da sich die Angst sonst gegebenenfalls verfestigt. Für die Behandlung reichen hier teilweise schon einfache Maßnahmen, die den Angstpatienten entspannen lassen und somit eine stressfreie Zahnbehandlung ermöglichen.

Beruhigende Musik

Einige Zahnärzte bieten ihren Angstpatienten für den Zeitraum der Behandlung Kopfhörer an, über welche eine beruhigende Musik gespielt wird. Bei einer leichten Zahnbehandlungsangst kann das bereits ausreichen, damit der Patient die Umgebungsgeräusche nicht mehr wahrnimmt und entspannen kann.

Akupunktur

Wer sich nicht selbst ausreichend entspannen kann, für den ist eventuell die Anwendung von Akupunktur bei Zahnarztangst sinnvoll. Bei dieser Methode werden spezielle, hauchdünne Nadeln in bestimmte Punkte beispielsweise am Ohr gestochen, wodurch eine angstmildernde Wirkung erzielt wird.

Hypnose

Etwa 90 Prozent der Patienten sind für eine Behandlung unter Hypnose geeignet. Durch die Hypnose beim Zahnarzt wird der Patient in einen tranceähnlichen Zustand versetzt, der ihn das Geschehen nur gedämpft miterleben lässt. Dadurch werden das Angst- und Schmerzempfinden reduziert und sowohl der Zahnarzt als auch der Patient können die Behandlung entspannt vollziehen.

Behandlungsmöglichkeiten bei schwerer Zahnarztangst

Die Behandlung von Angstpatienten, bei denen die Angst bereits stärker ausgeprägt ist, erfordert in der Regel andere Maßnahmen als einfache Entspannungstechniken. Je nach individueller Situation sollte mit dem Zahnarzt besprochen werden, welche Möglichkeiten in Betracht gezogen werden können.

Medikamente

In manchen Fällen kann sich bei Zahnarztangst die Einnahme von angstlösenden Medikamenten bewähren. Diese werden von einem Arzt oder Zahnarzt verschrieben und können dem Patienten bereits den Gang in die Zahnarztpraxis erleichtern. Der Patient sollte sich in diesem Fall jedoch von einer Vertrauensperson begleiten lassen. Zudem sollte aufgrund der Stresssituation darauf verzichtet werden, selbstständig ein Kraftfahrzeug zu lenken.

Medikamente, die wegen ihrer angstlösenden und beruhigenden Wirkung eingesetzt werden, stammen aus der Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine. Von einem gleichzeitigen Alkoholkonsum zur Beruhigung der Nerven wird abgeraten.

Lachgas

Die Behandlung unter Lachgas ist ein wirkungsvolles und nebenwirkungsfreies Verfahren, um Angstpatienten zu behandeln. Hierfür atmet der Patient über eine Maske das Lachgas ein und ist schon nach wenigen Minuten so entspannt, dass die Behandlung beginnen kann.

Ein großer Vorteil des Einsatzes von Lachgas ist, dass der Patient die ganze Zeit über ansprechbar bleibt und Anweisungen des Zahnarztes umsetzen kann. Dadurch, dass der Patient die Zahnbehandlung schmerzfrei miterlebt und nicht „verschläft“, verlässt er die Zahnarztpraxis eventuell sogar mit einem positiven Gefühl, was sich positiv auf die Überwindung der Zahnarztangst auswirkt.

Vollnarkose

Das letzte Mittel der Wahl sollte bei der Behandlung von Angstpatienten die Vollnarkose sein, da diese nicht nur im Aufwand, sondern auch in der Wirkung auf den Körper nicht zu unterschätzen ist.

Ein Eingriff unter Vollnarkose erfordert immer die Anwesenheit eines Anästhesisten, der die Dosierung des Narkosemittels sowie die Körperfunktionen während des Eingriffs überwacht. Da einige Körperfunktionen während der Narkose aussetzen, ist die Zugabe von Sauerstoff notwendig.

Ein Nachteil einer Behandlung von Angstpatienten unter Vollnarkose ist zudem, dass der Patient von der Behandlung nichts mitbekommt. So kann er auch keinen positiven Lerneffekt daraus mitnehmen, was jedoch für die Überwindung der Zahnarztangst sinnvoll wäre.

Welcher Zahnarzt ist der Richtige?

Viele Zahnärzte bieten unter ihren Leistungen inzwischen gezielt die Behandlung von Angstpatienten an. Je nach Schweregrad der Angst sollte hier in einem individuellen Gespräch die passende Behandlungsmethode herausgefiltert werden. Eine Vielzahl an Zahnärzten, die sich im Umgang mit Angstpatienten auskennen, finden Sie in unserer Arztsuche.

Während manche Patienten sich „nur“ vor den schmerzhaften Behandlungen fürchten, scheint für andere bereits eine professionelle Zahnreinigung als unüberwindbares Hindernis. So individuell die Patienten sind, so individuell sind ihre Ängste. Am Ende steht bei allen das Ziel: die Gesunderhaltung der Zähne.

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Zuletzt aktualisiert am: 16.10.2023
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Experten-Sprechstunde
Dr. Christiane Hinzen über:

Zahnarztangst bei Erwachsenen

Christiane Hinzen
Dr. Christiane Hinzen über:

Zahnarztangst bei Erwachsenen

Viele Erwachsene leiden unter Zahnarztangst und nehmen deswegen keine Termine beim Zahnarzt wahr, wodurch Erkrankungen, wie z.B. Parodontitis, sehr spät oder gar nicht erkannt und behandelt werden, was im schlimmsten Fall zu Zahnverlust führen kann. Dr. Christiane Hinzen, Zahnärztin aus Münster (Altstadt), beantwortet in dieser Expertensprechstunde Fragen von Patienten zum Thema „Zahnarztangst bei Erwachsenen“.

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