Kariesinfiltration

Behandlungsmöglichkeit im Frühstadium

Die Kariesinfiltration ist eine neue Behandlungsmethode, um eine beginnende Karies zu stoppen. Das sogenannte Icon ®-Verfahren wird komplett ohne Bohrer und Spritzen durchgeführt und dient der Erhaltung der gesunden Zahnsubstanz.

Inhaltsverzeichnis

» Was bedeutet Kariesinfiltration?
» Wie erfolgt die Kariesinfiltration?
» Wann erfolgt eine Kariesinfiltration?
» Wie steht es um die Langzeitwirkung?
» Wer übernimmt die Kosten der Kariesinfiltration?

Was bedeutet Kariesinfiltration?

Eine Infiltration bezeichnet das Eindringen einer Substanz in ein Gewebe. Bei der sogenannten Kariesinfiltration ist es das Ziel, eine Substanz in den geschädigten Zahn einzubringen, die sich verhärtet und die Karies somit daran hindert, weiter einzudringen.

Wie erfolgt die Kariesinfiltration?

Icon ist eine hochwirksame Methode, die in drei Behandlungsschritte gegliedert ist. Zunächst wird der kariöse Zahn mit einem speziellen Gel vorbehandelt, um die Poren zu öffnen und einen Zugang zu schaffen. Im nächsten Schritt wird der Zahn desinfiziert und trocken gelegt. Anschließend wird das Infiltrat, ein hochflüssiger Kunststoff, in die kariöse Stelle aufgetragen.

Der Kunststoff dringt dabei in die Schmelzkaries – selbst in die kleinsten Hohlräume – ein und verschließt den Zahn von innen. Karies kann so frühzeitig gestoppt werden, ganz ohne Bohren und den Verlust von gesunder Zahnsubstanz. Eine klassische Füllung mit Amalgam oder Composite ist nicht mehr notwendig.

Wann ist eine Kariesinfiltration möglich?

Eine Kariesinfiltration mit Icon ® eignet sich besonders bei Karies im Anfangsstadium (Initialkaries) und wird auch häufig bei der Behandlung von schwerzugänglichen Zahnzwischenräumen eingesetzt. Aufgrund des minimalinvasiven Verfahrens ist die Behandlung völlig schmerzfrei und eignet sich vor allem für Angstpatienten und Kinder.

Trotz einer Kariesinfiltration sollte nicht auf eine gründliche Zahnpflege verzichtet werden. Es empfiehlt sich der Einsatz von Zahnseide und Fluorid, in Form von Zahncreme oder Gel. Diese minimieren das Kariesrisiko bzw. verhindern ein Fortschreiten der Erkrankung. Darüber hinaus empfiehlt es sich regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Hierbei werden die Zähne besonders gründlich gereinigt und zusätzlich mit einem Fluoridgel versiegelt.

Wie steht es um die Langzeitwirkung einer Kariesinfiltration?

Hinsichtlich der Langzeitwirkung einer Kariesinfiltration zeigen Studien und klinische Beobachtungen vielversprechende Ergebnisse. Die Behandlung kann das Fortschreiten von Karies signifikant reduzieren und somit dazu beitragen, die Notwendigkeit für umfangreichere zahnärztliche Eingriffe, wie Füllungen oder Kronen, zu vermeiden. Es gibt Hinweise darauf, dass die Kariesinfiltration, einmal erfolgreich durchgeführt, den behandelten Bereich über mehrere Jahre hinweg schützen kann. Die genaue Dauer der Schutzwirkung kann jedoch variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel:

1. Der individuellen Mundhygiene des Patienten
2. Ernährungsgewohnheiten
3. Regelmäßigen zahnärztlichen Kontrollen

Es ist wichtig zu betonen, dass die Langzeitwirkung auch stark von der Früherkennung und der rechtzeitigen Behandlung abhängt. Kariesinfiltration ist am effektivsten, wenn sie in einem sehr frühen Stadium der Kariesentwicklung angewendet wird, bevor der Zahnschmelz signifikant beschädigt ist oder bevor die Karies den Dentinbereich erreicht hat.

Wer übernimmt die Kosten der Kariesinfiltration?

Die Behandlung wird je nach Tarif von privaten Krankenkassen übernommen, gesetzliche Krankenkassen beinhalten die Kosten des Icon ®-Verfahrens hingegen nicht. Bei Angst vor dem Bohren kann es jedoch sinnvoll sein, die Kosten selbst zu tragen. Das kann beispielsweise bei Kindern verhindern, dass aufgrund des Bohrens die Angst vor dem Zahnarzt entsteht.